2017

Das Landsknecht-Relief auf Schloss Mansfeld.

 

Ort: Schloss Mansfeld, Vorderort,
06343 Mansfeld/Lutherstadt, Landkreis Mansfeld,
Südharz, Sachsen-Anhalt

 

Auf der Burganlage Mansfeld im Südharz ist das Landsknecht-Relief zu betrachten, genauer im Innenhof des Schlosses – rechts vom Treppenhaus – im Bogenfeld der Portalbekrönung des Türgewandes; der Tür, die einst in den „Bierkeller“ führte.

Das ca. 500 Jahre alte Landsknecht-Relief ist heute eine Kostbarkeit, die von dem deutschen Bildhauer Hans Schlegel etwa im Jahr 1521 erschaffen wurde bzw. ihm zugeordnet wird.

Dieser bautechnische Schmuck zählt zu den frühesten Werken der mitteldeutschen Renaissance. Es ist ein Kulturdenkmal: begründet durch seine geschichtliche, kulturelle und künstlerische Bedeutung und dem öffentlichen Interesse. Ein solches – wertvolles – und ungewöhnliches Relief sollte der Nachwelt erhalten bleiben. Durch die starke Verwitterung, den Verfall und die Luftverschmutzung war eine Renovierung, Restaurierung und Konservierung zwingend notwendig.

Den Auftrag erhielt der Steinmetz und Bildhauer Arne Kästner – als anerkannter Restaurator – vom Förderverein Mansfeld in Abstimmung mit dem Landesverband für Denkmalpflege und Archäologie in Halle.
Die Kostenübernahme in Höhe von 10.000,00 € wurde durch die Dipl.-Ing. Horst und Dr. Ingrid Falkenreck-Stiftung sichergestellt.

Beginn der Arbeiten: 18. Mai 2017
Ende der Arbeiten: 16. Juli 2017

 

Das Relief im schlechten Zustand vor der Restaurierung

Und nach der vollständigen Restaurierung.

Die Zerstörung des Bildmaterials war sehr fortgeschritten – zum Teil nicht mehr vorhanden. Die Rekonstruktion gestaltete sich schwierig, um dem Original des Künstlers gerecht zu werden. Es war ein Glücksfall, das Herr Kästner im Fotoarchiv der Universität Marburg eine Fotografie (1885 bis 1925) des Reliefs fand und erwerben konnte. Anhand des Bildes war die Oberfläche gut zu erkennen und somit konnte eine detaillierte Rekonstruktion erfolgen.

Eine alte Fotografie zeigt das Relief deutlich.

Zur Bestandsaufnahme wurde die Oberfläche sanft mit Wasser und weicher Bürste gereinigt.

Dieser Restaurierung sind ca. drei frühere vorausgegangen, die mit falschen Materialien getätigt wurden und jetzt abbröckeln.

Abplatzungen und Fehlstellen wurden gut sichtbar.

Auf den unteren Fotos kann man die Fehlstellen, alte Ergänzungen, Abwitterungen und hohle Bereiche gut erkennen.

 

Dieselben Stellen der Reliefbasis nach Entfernung des korrodierten Epoxid-Harzes.

 

Großflächige Abplatzungen lösten sich einfach, als sogenannte „Schalen“, aus dem Relief.

 

Diese mussten gesichert und neu fixiert werden.

 

Die Sicherung des Kopfes des linken Landsknechtes durch Hinterfüllung mit Injektionsmörtel und Fixierung der Abplatzungen an Stirn und Nase.

 

Sicherung von Fragmenten des Kopfes mit Hut (zentrale Figur) –
Fotos die das Fortschreiten der Rekonstruktion abbilden.

 

Auch der kaum mehr erkennbare Schriftzug, der oben im Relief in einem Spruchband steht, wurde gesichert, rekonstruiert und lautet – vollständig dargestellt – „Qvit est rapsi“, (Es ist erledigt, ich habe [den Rest] erwischt).

 

Das gesamte Relief ist vollkommen restauriert, die Ergänzungen nach dem Fotovorbild in ”alter” Schönheit rekonstruiert. Das durch Verwitterung und Korrosion verschwommene Relief ist wieder gut erkennbar. Alle Beine und Füße von Menschen und Hund sind wieder vorhanden und den Figuren zuzuordnen, das Relief zeigt wieder detailgenau die gepufften und geschnittenen Gewänder der Landsknechte, einschließlich des mit Federn geschmückten Hutes – und auch die Hodenkapsel.

Das fertiggestellte Relief in alter Schönheit.

 

Die Dipl.-Ing. Horst und Dr. Ingrid Falkenreck-Stiftung schätzt sich glücklich, durch Ihre Unterstützung, dieses zeitgenössisch sehr seltene Werk der Bildhauerei den nächsten Generationen übergeben zu können. Gleichzeitig ist durch die Darstellung des geschichtlichen Hintergrundes, das 14./15. Jahrhundert eindrucksvoll wiedergegeben – mit dem Ansatz mehr wissen zu wollen.

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